Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung gliedert sich zunächst in Praxis (das echte Fliegen) und Theorie.

 

Die Praxis:

Im Regelfall beginnen Flugschüler mit Ihrer Ausbildung im Frühjahr oder Sommer, also in der fliegbaren Zeit, so dass du bei uns im Verein mit der Praxis beginnst und einen Großteil der Theorie zunächst "nebenbei" vermittelt bekommst. Die Anfangsschulung findet zusammen mit einem Fluglehrer im Doppelsitzer statt und vermittelt zunächst Schwerpunktmäßig das Landen und Starten. Geflogen wird fast ausschließlich früh und evtl. am späten Nachmittag, wo der Einfluss von Thermik noch recht gering ist. Den Abschluss bildet die sogenannte A-Prüfung, bei der du als Flugschüler erstmals alleine fliegst (meist nach 50-70 Starts).

Im zweiten Schulungsabschnitt wird das bereits Erlernte vertieft und mit den Besonderheiten des thermischen Fliegens ergänzt. Die Übungseinheiten werden länger und mit zunehmender Praxis wird auch bei Thermik am Nachmittag geflogen. Es erfolgt schließlich der Umstieg auf unseren Schulungseinsitzer, der wiederum ein ganz anderes Fluggefühl vermittelt. Es folgen die B-Prüfung und schließlich die C-Prüfung.

Nach der C-Prüfung hat der Flugschüler schon alle Fähigkeiten erlernt, um das Flugzeug sicher in Flugplatznähe zu bewegen. Im Dritten Abschnitt werden nun Fähigkeiten für das Überlandfliegen vermittelt. Den Höhepunkt bildet ein min. 50km-Überlandflug mit anschließender Landung auf einem fremden Flugplatz (meist ist dies bei uns Schweinfurt).

Den Abschluss bildet schließlich die Luftfahrerschein-Prüfung mit einem Prüfer vom Luftamt.

 

Die Theorie:

Neben der Praxis müssen auch theoretische Kenntnisse in den Fächern

  • Luftrecht
  • Navigation
  • Meteorologie
  • Aerodynamik
  • menschliches Leistungsvermögen
  • Verhalten in besonderen Fällen
  • Allgemeine technische Luftfahrzeugkunde

erworben werden. Einen Großteil dieses Wissen lernt man automatisch durch die Praxis, aber eben nicht Alles. In den Wintermonaten finden daher Unterrichtseinheiten mit den Fluglehrern in den genannten Fächern statt und bereiten den Flugschüler auf die theoretische Prüfung vor, die vor der praktischen Prüfung erfolgreich abgelegt werden muss. Die eigentliche Prüfung besteht aus ca. 200 Fragen im Multiple-Choice-Verfahren. Die Fragen sind vor der Prüfung bereits bekannt, jedoch besitzt der Gesamtkatalog aller möglichen Fragen einen Umfang von ca. 1.500 Fragen. Bestanden hat man das jeweilige Fach, wenn mindesten 75% der Fragen richtig beantwortet wurden. Fällt man in einem Fach durch, so kann man dieses einzeln wiederholen.

 

Sprechfunkzeugnis:

Die Nutzung der Flugfunkgeräte erfordert eine eigene Berechtigung, die es in deutscher und englischer Sprache gibt. Sie besteht aus einem theoretischen Teil in Form eines Multiple-Choice-Verfahrens sowie einem praktischen Teil, in dem ein Funkverkehr beim Anflug auf einen Flugplatz simuliert wird. In der englischen Version muss zudem ein unbekannter Text vom Deutschen ins Englische übersetzt werden. Für die praktische Flugprüfung ist lediglich der Besitz eines Funksprechzeugnisses relevant - ob deutsch oder englisch ist dabei egal.

Zuletzt aktualisiert am 2017-05-14 von Boris Blum.

Zurück

"